Das Überraschungs-Männchen

Eigentlich hatte ich fünf Betta-Weibchen gekauft, um eine kleine Schwesternschaft zu haben und meine Zucht vorzubereiten. Die kleinen Mädels waren ja sooo niedlich! Von Größe und Form her gleich, nur unterschiedliche Farben. Aber wie sie so gewachsen sind, musste ich feststellen, dass eins der Weibchen längere Flossen bekommen hat, sehr aggressiv geworden ist und - oha - ein Schaumnest gebaut hat. Also kein Weibchen… Es mussten zwei neue Becken her - eins für mein neues Männchen und eins als Quarantäne-Becken für eines der Weibchen, das er sehr drangsaliert hatte.

Elternschaft

Erste Laichung

Ich habe das Männchen dann mit dem dominanten Weibchen, mit dem er sich gut vertragen hat, in ein neues kleines 30L Becken gesetzt. Und was soll ich sagen, die beiden haben sich sehr bald darauf gepaart. Ich stand zufällig vor dem Becken, als ich plötzlich Eier herabsinken sehe - wie cool so einen Moment zu erwischen! Sir Pryce ist ein sehr fürsorglicher Vater. Er hat sich nie weit entfernt. Er hat die Eier und das Nest auch mehrmals an andere Orte gebaut, die er vermutlich für sicherer gehalten hat. Und selbst als die Larven schon angefangen haben, frei zu schwimmen hat er sie eingesammelt und wieder ins Nest gespuckt. Ich musste an diesem Tag sehr an den Film “Findet Nemo” denken, wo Marlin auch so ein fürsorglicher und überbesorgter Vater ist. An dem Tag habe ich ihn vorsichtshalber entfernt, weil ich nicht wollte, dass er die Larven frisst. Er wohnte dann im ehemaligen Quarantäne-Becken.

Zweite Laichung

Nach ein paar Wochen habe ich das dominante Weibchen wieder zu ihm gesetzt, weil es ihr bei Kampfi nicht soo gut ging und ich dachte, sie kommt zu jemandem, der sie mag. Ich konnte sie nur einen Tag drin lassen, weil dann hatten sie sich schon wieder gepaart! Den ganzen Nachmittag lang. Diesmal habe ich Sir Pryce bei seinen Babys gelassen. Entweder er frisst sie, dann hat er einen Snack. Oder sie werden groß. Bisher sieht es sehr gut für die Babys aus - er unterscheidet sehr gut Lebendfutter und Babyfische. Manchmal sammelt er sie noch ein und spuckt sie ins Nest, das er immer noch pflegt.