Das Paradies Becken ist mein größtes und ambitioniertestes Projekt! Mit 160 Litern beherbergt es etwa 100 Jungfische aus meiner ersten erfolgreichen Zucht - ein wahrer Traum für jeden Betta-Züchter.

Die Entstehungsgeschichte

Das Schnäppchen

Vor etwa 1-2 Monaten habe ich dieses 160L Becken auf Kleinanzeigen entdeckt - für unschlagbare 20€! Meine ursprüngliche Idee war ein Paludarium mit Landteil und emersen Pflanzen. Aber als ich das Becken genauer inspiziert habe, stellte ich fest, dass die Scheiben ziemlich zerkratzt sind.

Nach kurzer Überlegung entschied ich mich um: Als klassisches Aquarium fallen die Kratzer unter Wasser kaum auf. Problem gelöst!

Einkaufstour

Die Beschaffung der Materialien wurde zu einer kleinen Odyssee:

  • Wurzeln, Steine und eine Pflanze: Gebraucht auf Kleinanzeigen
  • Weitere Wurzeln: Kölle Zoo und Pflanzen Kölle in Unterhaching
  • Pflanzensubstrat und Sand: Online bestellt (ca. 30kg!)
  • Pflanzen: Aquarienpflanzen-shop.de (meine zweite Bestellung dort, bin sehr zufrieden)

Bei Kölle Zoo und Pflanzen Kölle hatte ich gehofft, gute Angebote für Substrat und Sand zu finden, aber online war es deutlich günstiger. Der arme DHL-Bote! Ich habe ihn durchs ganze Treppenhaus keuchen hören - 30kg sind kein Spaß. 😅

Der Aufbau

Vorbereitung

Zuerst habe ich das Becken gründlich gereinigt. Dann kam eine wichtige Sicherheitsmaßnahme: Ein Bodenschutzgitter auf den Glasboden, damit schwere Steine und Wurzeln nicht direkt aufs Glas krachen. Das Gitter habe ich mit einem Teppichmesser auf die passenden Maße zugeschnitten.

Das Hardscape

Das war der kreativste und zeitintensivste Teil! Einen ganzen Abend habe ich Wurzeln und Steine arrangiert und wieder umgestellt, bis ich zufrieden war.

Das Ergebnis: Es sieht jetzt aus wie ein Wurzel-/Bodenbereich an einem Baum. Im Hintergrund sind Steine geschichtet, darüber Wurzeln drapiert, sodass kleine Höhlen und Überhänge entstehen - perfekte Verstecke für die Jungfische!

Die Bepflanzung

Ich habe bewusst eine vielfältige Pflanzenauswahl getroffen:

An den Wurzeln befestigt:

  • Verschiedene Anubias-Unterarten - robust und wunderschön

Hintergrund rechts:

  • Roter Tigerlotus - bekommt dort seinen Platz zum Wachsen

Vordergrund links:

  • Wasserkelch - den fand ich schon im Höhlenbecken so schön

Bodendecker:

  • Brasilianisches Schwertblatt
  • Monte Carlo

Hier war ich schlau: Da die Jungfische gerne wühlen, habe ich bewachsene Gitter gekauft, in Teile geschnitten und im Becken verteilt. Das war die beste Entscheidung - die Pflanzen bleiben an Ort und Stelle!

Im Becken verteilt:

  • Asiatische Vallisnerien - für Struktur und Verstecke

Später dazugekommen:

  • Die riesige Pflanze aus dem Mangroven-Becken

Ich bin gespannt, ob sie dem Lotus den Platz wegnimmt. Vielleicht muss ich sie noch mal umpflanzen. Abwarten…

Die Technik

Beleuchtung

Eine 5er-Kombi für optimale Ausleuchtung:

  • 3x Hygger Submersible LED im Becken (24/7 Modus)
  • 2x kleine LEDs von oben für die Schwimmpflanzen

Heizung

2x Hygger Heizstäbe, links und rechts im Becken befestigt. Eingestellt auf 25°C, die Temperatur schwankt zwischen 24-25°C - perfekt für Bettas!

Filterung

Vor 2 Tagen habe ich einen JBL CristalProfi e702 greenline Außenfilter angeschlossen. Er bringt eine leichte Strömung ins Wasser, läuft aber nachts und zur Siesta nicht - die Jungfische sollen ihre Ruhephasen haben.

Der Besatz

Die Hauptbewohner

Etwa 100 Jungfische aus meiner ersten Zucht! Mit 160 Litern haben sie endlich genug Platz zum Wachsen und ihre Persönlichkeiten zu entwickeln.

Die Mitbewohner

  • 6 Marmor Corydoras (seit 22.12.2025) - sehen fantastisch auf dem hellen Sand aus!
  • 6 Piano Schnecken - hübsch und robust, scheinen am besten zu überleben
  • Einige überlebende Neocaridina Garnelen (ursprünglich 30 orange)
  • Einige überlebende Amano Garnelen (ursprünglich 5)

Leider haben sich die Garnelen als sehr interessant für die jungen Bettas erwiesen - sie werden gejagt. Einige haben in den vielen Verstecken überlebt, aber bei so vielen räuberischen Jungfischen ist es schwierig. Die Corydoras und Piano Schnecken hingegen kommen gut zurecht!

Das besondere Highlight

Dieses Becken ist mein erstes mit hellem Bodengrund - eine schöne Abwechslung zu meinen anderen, dunkleren Becken. Der helle Sand lässt alles freundlicher und offener wirken.

Mein Lieblingsplatz

Ich habe mir einen Bodenstuhl gekauft und sitze sehr gerne vor diesem Becken. Es ist unglaublich entspannend, den vielen kleinen Kampffischen beim Schwimmen, Erkunden und Interagieren zuzusehen.

Jeder entwickelt langsam seine eigene Persönlichkeit - manche sind mutig und neugierig, andere schüchtern und vorsichtig. Ich hoffe, ich finde für alle ein liebevolles Zuhause!

Aktuelle Situation

Die Pflanzen scheinen sich wohlzufühlen, besonders die bewachsenen Gitter waren eine richtig gute Entscheidung.

Herausforderungen durch Überbesatz

Mit etwa 100 Jungfischen war das Becken allerdings zu stark besetzt. Trotz Filter und dichter Bepflanzung kam es zum ersten Algenproblem - die vielen Ausscheidungen waren einfach zu viel. Ich habe daraufhin schnellwachsende Pflanzen ergänzt, um den Algen Konkurrenz um die Nährstoffe zu machen.

Einige Jungfische habe ich bereits verkauft, aber der Verkauf läuft leider schleppend. Im Januar 2026 werde ich die übrigen Jungfische an einen Zooladen abgeben - das Becken braucht Entlastung, und die Fische brauchen gute Zuhause.

Neue Mitbewohner

Ende Dezember sind 6 Marmor Corydoras und 6 Piano Schnecken eingezogen. Die Panzerwelse sehen auf dem hellen Sand einfach fantastisch aus - eine sehr schöne Ergänzung! Die Piano Schnecken haben sich als robust erwiesen.

Das Paradies-Becken bleibt trotz der Herausforderungen der Stolz meiner Aquaristik-Sammlung und mein Lieblingsplatz zum Entspannen! 🐠✨